Ich hab hier schon oft über den ORF geschrieben. Stammleser wissen: Was man in der Schweiz irgendwie empfangen kann, darf ins Kabel. BBC in Basel via Schüssel oder eben auch ORF via DVB-T, wo auch immer die Antenne steht.
Meine Theorie war ja immer, dass die Privatsender (Primär der Qualitätssender 3+) Druck auf die Politik machen, so dass man eben ORF nicht mehr einspeisen darf. Jetzt gibt es aber neue Entwicklungen. ORF soll sein Signal auf DVB-T verschlüsseln. Ob, wie und wann ist hier jetzt mal sekundär.
Wenn ORF wirklich auf allen DVB-T Standorten verschlüsselt ist, dann gibt es keinen ORF mehr bei uns im Kabel. Somit muss man sich bei Skirennen mit dem Kommentar aus der Schweiz anfreunden.
Eigentlich doch ganz logisch, oder? Ich finde das natürlich sehr schade, aber ist halt leider so. Die Rechte Mafia wird hier enormen Druck ausüben. Beschwerden sollten bestenfalls an den ORF.
Ich empfehle meinen Lesern nicht den Bericht, sondern die Kommentare zu lesen. Sollten Wutbürger anstatt „No Billag!“ zu schreien nicht vielleicht die Grundlagen der Materie lernen? Vielleicht zahle ich auch keine Billag mehr, wenn die BBC den Clarkson agsägt? (Top Gear läuft auf SRF, als Billag!)
Wäre ja wie, wenn ich hier jetzt einen Post zum Mindestkurs Franken Euro schreiben würde, wobei ich ja auch mal ein paar Lektionen VWL hatte. Nur mit dem Unterschied, dass ich vor dem Klick auf Post noch 2 Sekunden denken würde und einfach zu wenig weiss, um meine Klappe zum Thema zu öffnen. Mal wieder QED.
Schade werden die legitimen SRF Kritiker vom Stammtisch so laut übertönt.
Du ärgerst Dich über die schlecht informierten Wutbürger auf Blick.ch oder 20min.ch? Ich könnte Dir ein Forum nennen, da wird sowas niemals passieren. Weisst Du warum? Da sind alle dermassen happy mit ihrem überteuerten SwisscomTV, dass jede gegenteilige Diskussion sofort im Keime erstickt wird. Nicht etwa mit Fakten, sondern meist immer ziemlich direkt auf die Person gezielt.
Mir ist es persönlch lieber, die Leute schreiben aus unterschiedlichsten Blickwinkeln – auch wenn deren Kommentare nicht immer perfekt der Faktenlage entsprechen. Aber so drückt wenigstens die durschnittliche Unzufriedenheit durch. Ob das nun aktuell „Billag“ oder „BÜPF“ oder „Organspende“ ist.
Zum ORF kann ich leider nicht viel sagen, meine Sehgewohnheit weicht dermassen vom Mainstream ab, dass ich nicht mal merke, wenn ORF oder sonst ein Sender nicht mehr über die Mattscheibe flimmert. Es mag egoistisch tönen, aber solange meine Lieblingsserien zeitnah im Internet verfügbar sind, können mir werbeverseuchte Qualitäts-Privatsender genauso den Buckel runterrutschen wie das gebührenfinanzierte Service Public SRF. Ich wüsste keinen Sender im allgemeinen und keine Sendung im Speziellen, die ich in den letzten 5 Jahren tatsächlich vermisst hätte.
Wenn es hier Daumen gäbe, würde dieser Beitrag wohl nun entsprechend downgevoted .-)
Was für unterschiedliche Blickwinkel? Du meinst diverse Stammtische?
Wenn man mal auf Blick oder 20min konstruktive Vorschläge macht oder Falschaussagen korrigiert, wird man derart runtergebrüllt (oder gedaumt)
Ich bin sicher, dass diese Swisscom TV „Fanboys“ wenigstens etwas von den Fakten.
Ich sehe ja auch gerne Serien aus dem Netz, trotzdem bleibe ich realistisch.
Nicht nur Stammtische. Wenn es z.B. um die Organspende geht, hat hoffentlich jeder einzelne Kommentarschreiber eine ureigenste Einstellung dazu. Die kann man nun gut finden oder nicht, aber es gibt logischerweise mindestens 2,5 Betrachtungsweisen.
Bei der Billag ist auch schon fast jeder persönlich betroffen. Sogar dort wo es am meisten wehtut: Am Geldsäckel. Deshalb fallen meiner Meinung nach auch die Reaktionen entsprechend harsch aus. Persönlich finde ich „Billag/SRG abschaffen“ auch eine Extremst-Forderung. Aber genauso extrem kann die UBS es finden, wenn sie plötzlich für alle ihre Standorte Billag abdrücken muss, obwohl praktisch jeder UBS-Mitarbeiter schon privat Billag bezahlt. Der gleiche Mitarbeiter kann bekanntlich kaum privat und im Geschäft gleichzeitig TV/Radio konsumieren.
Wir wissen leider beide, dass in der Schweizer Politik mit normalen Forderungen gar nichts zu erreichen ist. Doris Leuthard behauptet, die Billag würde auf CHF 400.– pro Haushalt sinken (und lässt den Nebensatz „wenn wir zusätzlich die Firmen besteuern“ weg). Ob das wirklich zutreffen wird? Mir sind Lösungen lieber, die klar berechenbar und für alle Beteiligten nachvollziehbar sind. Warum soll eine Firma mit 99’900 Umsatz keine Billag bezahlen, die nebenan mit 100’100 Umsatz schon? Das Prinzip mit dem Haushalt finde ich OK, damit wird die Schwarzseherei eliminiert und Billag-Polizisten werden überflüssig. Die Höhe der Gebühr ist jedoch keinesfalls OK. Bisher konnte mich keiner der sogenannten Fachleute mit Fakten darüber aufklären, wofür die SRG jährlich über eine Milliarde bekommt. Oft wird „Service Public“ genannt, wer aber kann erklären, was das genau sein soll und wer diesen Inhalt bestimmt?
Übrigens: Der Jeremy bekommt inzwischen Unterstützung von James und Richard. Vielleicht lenkt BBC doch noch ein? Es könnte doch sein, dass die Wutbürger und Petitionsunterschreiber doch einen klitzekleinen Einfluss auf diese Entscheid haben?
https://www.change.org/p/bbc-reinstate-jeremy-clarkson
Danke für deinen Kommentar
Nun ich kann auch mal falsch liegen. Ich hab ja auch schon Blogposts korrigiert. Mich nervt es einfach, wenn man Leuten die „Scheisse“ erzählen offenbar mehr Beachtung gibt, als einer Person die sich mit einem Thema befasst.
Es ist tatsächlich ein Problem, wenn ein Unternehmen Billag zahlen muss. Offenbar finden es 70% OK wenn eine Unternehmung Kirchensteuern zahlen muss. Und weder UBS, noch Schreinerei Meier gehen in die Kirche.
TV scheint wirklich sehr viele Emotionen zu wecken. Das sagte Ex Chef Fischer mal in einem Interview. Obwohl kaum einer WDR schaut und wenn dann sind es ein paar Sendungen – wir erinnern uns an den Shitstorm damals.
Was aber Service Public ist? Ich kanns nicht sagen. Unterhaltung? Vielleicht Nein. Folklore? Vielleicht schon eher Ja. Aber gilt eine Beatrice Egli jetzt als Service Public?
Klar, ich hab hier auch schon Worte für Billag Gegner verwendet. Aber vielleicht war das auch nur eine Gegenreaktion? Ich meine Wenn jemand an der rechten Wand von einem Raum steht, sieht er wohl viele Leute „links“.
Und bekanntlich habe ich ein Problem mit einer Person, die im Nationalrat ihr Arbeitspensum nicht ruhen lassen kann 🙂
Zu Clarkson: Auch wenn es Druck vom Wutbürger gibt, die BBC wird ihre Prinzipien nicht verraten und auch die 60 Minuten Top Gear abgeben, an eine öko-feministische (Siehe Die Welt) Autosendung. Die drei werden dann halt zu Sky gehen….