Auch ich möchte dieses Jahr ein paar Awards vergeben, ganz im Stil von Radio Stadtfilter.
Tablet des Jahres: Nun, durch eine Aktion von M-Electronics bin ich in Sachen Tablets in die iOS Welt gerutscht (auch wenn auch als Mobiltelefon immer Android nutze). So war es dieses Jahr klar, dass ich mein altes Tablet (iPad 3) lupfen muss. So hab ich mir einen iPad Air 2 gegönnt. Das Ding ist echt genial. Da steckt was unter der Haube.
Notebook des Jahres: Trotz dem schönen Tablets, wir müssen ja auch ab und zu produktiv arbeiten. Mein neues Büro Notebook ist ein HP Folio 1040 mit SSD und Windows 7. Dank der SSD startet selbst Lotus Notes innerhalb weniger Sekunden und dank dem geringen Gewicht kann man das Ding auch gut mitschleppen.
Der ISP des Jahres ist Init7. Mit dem Angebot Fiber7 bietet der ISP aus Winterthur eine symmetrische 1Gbit Leitung für nur 777 Franken pro Jahr an. Bis wohl mein Kaff Glasfaser bekommt, habe ich schon graue Haare. Trotzdem: Ein kleiner Provider zeigt es den grossen. Was soll der Quatsch mit „Solche Bandbreite braucht kein Mensch!“ – Ich hätte zu gerne so eine Leitung und da bin ich sicher nicht alleine
Der Mobilfunkprovider des Jahres ist Swisscom. In diesem Jahr hat man die Bandbreite bei den Infinity Abos erhöht. Bei meinem Infinity M bekomme ich jetzt 15 Mbit. Damit kann man sogar unterwegs HD Sachen streamen, wenn man dann im Zug eine 3G Verbindung hat. Grundsätzlich aber scheint das Netz von Swisscom wirklich stark zu sein, auch wenn zum Beispiel die S9 von Urdorf nach Affoltern eine kleine Katastrophe in Sachen Abdeckung ist.
Swisscom hat mit TV 2.0 ein geniales Produkt auf den Markt geworfen. Trotzdem geht der TV Award an die Cablecom. Es geht um den Mut, das analoge TV endlich abzuschaffen, eine Aktion die beim nördlichen Nachbarn fast unmöglich wäre. Luzern hat es vorgemacht, der Rest der Schweiz wird 2015 folgen.
In Sachen Content geht der Award an Netflix. Natürlich haben auch Cablecom und Swisscom Dienste lanciert. Netflix ist aber in meinen Augen das Synonym für einen neuen Weg Inhalte zu konsumieren. Das Angebot in der Schweiz ist natürlich noch nicht so dick wie in den USA, aber es wächst ständig. So ist für mich Netflix eine ideale Ergänzung zu meinen bestehenden Abos.
In Sachen Software geht der Award an SickBeard. Damit ist es ganz einfach möglich, seine Serien automatisch aus dem Usenet zu laden. Ich bin noch immer begeistert.
Der Award für Vernunft geht an Microsoft. Windows 8, ich sag besser nichts. Aber mit Windows 10, hat Microsoft den grössten Fehler der Geschichte selbst korrigiert. Windows 10 wird wieder ein Startmenü haben und ist somit auf einem Desktop wieder nutzbar, wer will kann aber auch das ModernUI nutzen. Wieso man den Nutzern nicht die Wahl gelassen hat, werde ich nie verstehen. Naja, Sinofsky ist weg, das Startmenü ist wieder da. Pech gehabt Herr Czerulla!
Es gibt natürlich auch den Daumen runter. Zuerst geht der an die steinzeitlichen Rechteinhaber. Auch im Jahr 2014 haben sie mir ihrer grenzenlosen Sturheit noch nicht begriffen, dass es im Internet keine Grenzen gibt. Man setzt alles daran um potenzielle Kunden zu vergraulen – es wäre ja eine Katastrophe wenn jemand Geld für einen Dienst wie Hulu+ zahlen will, ich kann die Argumente von Simon Bush nicht nachvollziehen.
Die Globalisierung soll endlich auch beim Content ankommen und Leute ausserhalb den USA nicht länger benachteiligen.
Ein weiterer Flop ist Foursquare. Hab ich vor ein paar Monaten die App mehrmals täglich benutzt, ist sie jetzt von allen Geräten geflogen. Komisch, dass sich die App so noch halten kann.
Sind wir gespannt, was uns 2015 bringen wird. Ob ich den Stammkommentatoren, einen Drink spendiere, wenn Cablecom das analoge TV abschaltet? Ich muss ja vorsichtig sein, dass ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehne, Spaghetti-Gate soll sich nicht wiederholen – ich werde mir etwas überlegen.
Du bist auf’s Jahresende ganz schön mutig. Swisscom als Mobilfunkprovider des Jahres? Das riecht verdächtig nach Kompensation für den vergebenen TV-Award an Cablecom 🙂 Sicher ist die Bandbreitenerhöhung angenehm. Aber die dreiste Abzockerei bei den Infinity-Abos sollte man wirklich nicht auch noch mit einer Auszeichnung belohnen.
Mit den meisten anderen Awards bin ich einverstanden, inkl. dem für Init7. Ich vermute nur, Du wirst für Deine „Solche Bandbreite braucht kein Mensch!“-Kritik von Deinen Swisscom-Freunden in einem verlinkten Forum mächtig was zu hören kriegen. Die würden niemals zugeben, dass sie auch gerne nur schon einen Bruchteil dieser Bandbreite geniessen würden, ihr Staatsbetrieb sie aber hartnäckig an der sehr langsamen Leine hält.
Einen Award hätten deshalb auch all diejenigen verdient, welche freiwillig Geld pro TV-Settopbox ausgeben, freiwillig auf HD auf allen Geräten gleichzeitig verzichten, freiwillig langsam surfen und dennoch eisern zu ‚ihrer‘ 1,69 Milliarden-Reingewinn-Firma halten. Immerhin nimmt das schon verdächtig ähnliche Züge wie bei den angebissenen Apfel-Fanatikern an.
DIR wünsch ich einen unfallfreien Rutsch ins 2015 und happy simpsoning.