Keine Angst, ich lebe noch. Ich war allerdings in den Ferien und sonst ein bisschen beschäftigt.
Vor etwa einem Monat hat Cableocm endlich mal wieder analoge Sender abgeschaltet. Dafür hat man diverse HD Sender aufgeschaltet. Darüber hat man auch gut informiert, sogar per Post wurde eine Flyer zugestellt. Auf den analogen Kanälen wurden Laufbänder aufgeschaltet.
Im Gegensatz zu früher hat sich die Situation gründlich geändert. Es gibt keine Grundverschlüsselung mehr und wer einen alten Fernseher hat, der bekommt den bekannten kostenlosen Umwandler.
Ich suche auf Twitter regelmässig nach dem Stichwort Cablecom. So bekam ich nach der Umstellung auch diverses Feedback mit. Das Highlight war ein Print-Journalist, der aus „Protest“ gegen die Abschaltung gleich mit dem Fernsehen aufhören will.
Andere fluchten, weil die Cablecom 3 Sat abgeschaltet habe. Hat sie ja auch nicht, allenfalls verschoben. Jemand der Twitter nutzt, sollte wohl fähig sein auf die Cablecom Website zu gehen. Dort ist nämlich die Info gut platziert gewesen.
Ich bin bekanntlich auch kein Fan von RTL. Aber dieser Sender hat nun mal recht hohe Quoten. Da diese Quoten höher sind, als die von ORF 2, hat man diesen Sender eben ins digitale Netz migriert. Der Aufwand für Personen, die noch analoges Fernsehen schauen, ist also relativ klein. Natürlich muss man sich damit befassen – aber sollen wir wegen dieser kleinen Minderheit auf unsere HD Sender verzichten? Wenn einem ORF 2 wichtig ist, sollte man doch in die Anleitung vom Fernseher schauen können, oder Cablecom um ein kostenloses Chäschtli bitten…
Wer den Aufwand scheut, hat sicher im Bekanntenkreis eine Person „die sich damit auskennt“. Vermutlich gibt es noch immer Leute, die trotz DVB-C Tuner analoges Fernsehen schauen. Swisscable hat hier sogar eine Kampagne lanciert. Kabelnetze wie die GAO, GGA Maur oder Stadtantenne Baar machen mit – die RKOcom natürlich nicht.
Auch andere Kabelnetze gaben Gas. So wurde beispielsweise in Zollikofen gleich das komplette analoge Angebot ausgeknipst. Aber auch an anderen Orten baut man radikal ab. In Lausanne gibt es nur noch 16 analoge Sender, obwohl man Reserven hat.
Noch nie war es so einfach, auf digitales Fernsehen zu wechseln. Es ist nur noch eine kleine Minderheit, die ausschliesslich analog schaut. Nur schreit diese umso lauter. Auch wenn der Fernseher wohl DVB-C kann und der Umwandler kostenlos ist, ich hoffe, dass diese Leute eine allfällige Komplettabschaltung ohne gröbere Schäden überstehen werden.
Viele andere Länder haben es ja bereits getan…
Bei DAB+ zieht aber Radio1 den Stecker.
Zu teuer, zu hoher Energieverbrauch beim Empfangsgerät, zu langsame Verbreitung und zu lückenhafter Empfang (namentlich in Tunnels). DAB+ wird als teure Übergangstechnologie bezeichnet.
Auf der Webite steht:
http://www.radio1.ch/de/aktuell/story/Radio-1-steigt-bei-DAB+-aus–6430.html
RADIO 1 STEIGT BEI DAB+ AUS
Radio 1 hat nach beinahe einem Jahr entschieden, sein Programm nicht mehr über DAB+ verbreiten zu lassen. Die vorliegenden Daten belegen, dass der DAB+-Konsum des eigenen Programms weiterhin marginal ist und unter 5% der gesamten Tagesreichweite liegt. Damit befindet man sich weit unter den Erwartungen. Zudem sind DAB-Radios heute gleichzeitig mit UKW ausgerüstet, so dass durch diese Massnahme keine bisherigen Hörer ausgeschlossen werden.
Radio 1 hat sich nach einer eingehenden Analyse zu diesem Schritt entschieden. Wir sind überzeugt, dass es sich bei DAB+ um eine sehr teure Übergangstechnologie handelt, die selbst viele Jahre nach der gesamtschweizerischen Einführung noch gravierende Nachteile aufweist. So ist zurzeit etwa der für die Autofahrer so wichtige Empfang in Tunnels technisch noch nicht möglich. Bei Autos wird der DAB+-Anteil erst in weiter Zukunft, und dies selbst nur bei einem optimalen Verlauf, ein akzeptables Niveau erreichen. DAB+ kann zudem, anders als via Internet, nicht auf die immer stärker verbreiteten Smartphones aufgeschaltet werden, weil diese Technologie für diese Applikation einen viel zu hohen Energieverbrauch benötigt.
Radio 1 setzt weiterhin auf sein ausgebautes UKW-Netz, auf die ständig steigende Nutzung per Internet und auf Kabel. In der mittleren Zukunft rechnet Radio 1 mit der Einführung der internetbasierten IP-Technologie, die auch für die Nutzung im Auto zur Verfügung stehen wird. Radio 1 bedankt sich beim DAB+-Betreiber SwissMediacast für die bisherige Zusammenarbeit, ist allerdings über die in diesem Jahr angekündigten Veränderungen in Sachen Verbreitung und über weitere angekündigte Preiserhöhungen irritiert.
Dieser Blog-Eintrag ist zwar vom letzten November. Aber kürzlich hat der Blick veröffentlicht, dass alleine bei UPC rund 58’000 dieser kostenlosen Chäschtli bestellt wurden. Persönlich kann ich nicht nachvollziehen, wie man heute noch analog TV gucken kann. Das Bild ist dermassen schlecht im Vergleich zu digitalem Full-HD. Zudem machen BluRay- und 3D-Filme wirklich erst auf einem grossen HD-tauglichen TV Spass.
Solange es allerdings Sender wie TeleZüri gibt, kann ich den mangelnden Grund zum Umsteigen beim Grosi nebenan nicht ganz wegdiskutieren. Wenn der Gilli auf dem alten Röhren-TV besser aussieht als auf einer nigelnagelneuen UHD-Glotze, tja dann wirds schwierig…