Als die Cablecom die Grund(los)verschlüsselung aufgab, sprach Markus Gilli im Talk Täglich vom Ende des analogen Fernsehens. Es war mir klar, dass es eines Tages passieren wird, aber jetzt überschlagen sich die Ereignisse.
Aarberg hat das analoge TV abgeschaltet und niemand ist daran gestorben. Dann wurde Must-Carry abgeschafft, was einer gewissen Partei sicher nicht gefallen hat…
Am Montag dann hörte man, dass die GGA Maur das analoge TV abschalten wird, Ende Jahr. Und gestern dann liess Cablecom die Bombe platzen. Die Problematik in Biel habe ich schon früher erklärt. Aber jetzt gibt es eine Lösung. Als ich das PDF las sah ich die Zahlen 31 und 10. Ich dache mir, man schaltet 10 analoge Sender ab und hat dann noch 31. Aber dann habe ich meine Brille geputzt.
Man schaltet ganze 31 analoge Sender ab und hat dann noch 10 analoge Sender. Es sind die 7 SRG Sender, die zwei Lokalprogramme und Joiz – 10 Sender wie vom Preisüberwacher vorgeschrieben.
Zudem bekommt Biel beide Grundangebote, also die Romandie und die Deutschschweiz. Das ist in einer zweisprachigen Stadt natürlich absolut wünschenswert. Bin neidisch, MCM und Mezzo hätte ich auch gerne! Wenn ich es richtig verstehe bekommt man jetzt beides gleichzeitig, früher musste man sich für ein Angebot entscheiden.
Mit einem Comfort Abo sieht es noch besser aus. Ich gönne es den Bierlern. In der Kommunikationsstadt mussten Digital-TV und hispeed-Kunden lange mit den Einschränkungen durch das übergrosse analoge Angebot leben. Daher ist es legitim, dass man dort jetzt ein Digital-TV Angebot bekommt, welches in der Schweiz einzigartig ist.
Derweil tut sich im Oberthurgau nichts. Die RKO hat seit über einem Jahr keine News mehr veröffentlicht. Neue Sender schaltet man keine auf und man hält es nicht für nötig, die Liste zu aktualisieren, Teleclub Sport + gibt es schon lange nicht mehr – aber Hauptsache 60 analoge Sender.
Die Cablecom hat heute gestern in Biel einen mutigen Schritt gemacht. Ich denke man hat aus der Vergangenheit gelernt und nimmt die Kommunikation ernst. In Basel hat es damals ja sehr gut geklappt. So wird man auch der älteren Generation erklären, dass es eigentlich ganz einfach ist, auf digitales Fernsehen umzustellen. Auch die Hotels werden wohl die 100 Franken pro Röhrenfernseher verkraften können.
Falls das bis Juni nicht klappt, ist die Tagesschau ja noch ein paar Jahre auf der Röhre zu sehen – also kein Problem.
Ich hoffe diesen mutingen Schritt machen in nächster Zeit auch viele kleinere Kabelnetze, es kann doch nicht sein das wir wegen 5% der Bevölkerung an einer veralteten Technologie festhalten.