Lange hatten Flims/Laax kein Kabelnetz. Entweder empfing man 7 Sender via Antenne oder hatte eine Sat-Schüssel. Oftmals handelte es sich um Einkabellösungen.
Relativ spät bekam Laax dann auch ein Kabelnetz. Dieses war dann natürlich auf 860 Mhz ausgebaut und verfügte über viele Sender. Das digitale Angebot bezog man später von Cablecom. Somit konnte man seine Box auch hier betreiben, alle abonnierten Sender waren offen.
Doch die Wege trennten sich bald. Flims ging etwa vor zwei Jahren zu DCG. Somit funktionierten die Cablecom Boxen nicht mehr. Laax verabschiedete sich vor einem Jahr. Der Grund waren offenbar Beschwerden wegen den Zwangsboxen. Wir erinnern uns, bis vor einiger Zeit gab es nur die Cablecom Boxen (oder nicht ganz legale Alternativen). Mittlerweile gibt es bekanntlich CI+, welches das Problem wenigstens teilweise löst.
Kleine Kabelnetze sind oft kundenfreundlich und bieten keine Grundverschlüsselung. Doch das KNS Laax hat einen Weg, über welchen ich nur den Kopf schütteln kann.
Es gibt etwa 60 Sender im analogen Netz. Diese Sender gibt es auch digital. Das digitale Angebot ist also einfach eine Kopie des analogen Angebots, eben mit besserer Qualität und mit HD Suisse. Diese Angebot wird uncodiert ausgestrahlt.
Dann gibt es noch einen Dienst mit dem Namen Magic TV. Dabei handelt es sich um eine Lösung, die ähnlich wie Quickline Verte funktioniert. Mit diesem Dienst sind mehr Sender zu empfangen. BBC One, France 4 oder Sixx gibt es nur mit diesem Dienst.
Magic TV ist aber ein propriäteres System. Es handelt sich nicht mal um DVB-C. Ich denke, dass man eine Streminglösung verwendet. Obwohl der Fernseher hier auch CI+ hat, können damit nur die „normalen“ Sender empfangen werden.
Ich finde dieses System falsch. Wieso setzt man auf ein geschlossenes System, welches unzählige Geräte aussperrt? War das nicht gerade der Grund um die Cablecom zu verlassen? Zumal ein solches System noch viel geschlossener ist, als Cablecom jemals war. Besser macht man es in Flims. Dort benutzt man mit Verte ein ähnliches System. Kunden, die einen DVB-C Fernseher haben, bekommen aber über 100 Sender kostenfrei und uncodiert. Wer also BBC One sehen will, zahlt keine zusätzlichen Kosten. Wer die Dienste von Verte braucht, der mietet eine solche Box.
Schade, hat Laax nicht den gleichen Weg wie Flims eingeschlagen. Ich bin sowieso gespannt, wie ein reines IPTV System skaliert, wenn der Anteil an digitalen Haushalten in Zukunft in die Höhe schnellen wird.